Auf der einen Seite werden die Deutschen immer reicher – auf der anderen Seite ist etwa jeder zehnte Bundesbürger verschuldet. Am vergangenen Donnerstag, dem 24. Mai 2012, legte die Bundesbank einen aktuellen Bericht zur Finanzsituation der deutschen Haushalte vor. Demnach wuchs das private Geldvermögen um einen Rekordwert: 149 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr haben die Deutschen im Sparschwein, insgesamt 4,715 Billionen Euro.
Die meisten deponieren ihr Vermögen auf der Bank
Angesichts aller Krisen und Pleitewellen zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt stabil. Vergleichsweise hohe verfügbare Einkommen sind die Folge. Nicht nur Bargeld gilt dabei als Geldvermögen, sondern auch Bankeinlagen, Wertpapiere, Sparbriefe und Ansprüche gegen Versicherungen. Die meisten Deutschen deponieren ihr Geld dabei auf der Bank – die Einlagen wuchsen um eine Summe von 67 Milliarden Euro.
Jeder zehnte Bundesbürger ist überschuldet
Das könnten gute Nachrichten sein – stände dem nicht die steigende Verschuldungsquote gegenüber. Wie der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen mitteilt, müssen in diesem Jahr mehr Bürgerinnen und Bürger Privatinsolvenz anmelden. Die Löhne sollen zwar stabil sein, dennoch kann rund jeder Zehnte Bürger seine Ausgaben dauerhaft nicht aus seinen Einkünften decken und rutscht damit in die Überschuldung. Der BDIU geht für das Jahr 2012 von 105.000 Privatinsolvenzen aus; 2011 meldeten noch 103.289 private Haushalte Insolvenz an. Vor allem höhere Baukredite sollen für die steigende Verschuldung verantwortlich sein. Insgesamt gesehen stehen die Deutschen mit nun 1,55 Billiarden Euro bei diversen Schuldnern in der Kreide. Das sind 21 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.
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