Krise? Welche Krise? Diese Frage könnte man sich stellen, wenn man in diesen Tagen die Wirtschaftsnachrichten für Deutschland liest. Die Deutschen werden immer reicher, war dort noch vor kurzem zu lesen – nun vermeldet die Hamburger Wirtschaftsauskunft Bürgel, dass die Zahl der Privatinsolvenzen im ersten Quartal 2012 weiter gesunken sei.
Zahl der Insolvenzen geht zurück – außer bei Senioren und jungen Verbrauchern
Insgesamt meldeten 32.760 Bundesbürger Privatinsolvenz an, 3,7 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Im Durchschnitt kommen damit auf 100.000 Einwohner vier Fälle von privater Verbraucherinsolvenz. Wie die Wirtschaftsauskunft Bürgel am vergangenen Freitag, 8. Juni, mitteile, liegt der Rückgang der Insolvenzen vor allem in der guten Konjunktur und der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt begründet.
Allerdings ist dies nur die eine Seite der Medaille. Die andere Seite offenbart sich, wenn man die Insolvenzen betrachtet, die junge und auch ältere Menschen betreffen. Bei beiden Altersgruppen steigt die Zahl der Insolvenzen nämlich. Deutsche Verbraucher über 60 Jahren sind deutlich häufiger verschuldet als noch in den Vorjahren. Schuld daran sind unter anderem das sinkende Rentenniveau und Niedriglöhne – wer den Großteil seines Lebens für einen geringen Stundenlohn gearbeitet hat, kann keine hohe staatliche Leistung erwarten; und für eine private Absicherung reicht oft das monatliche Einkommen nicht aus. Altersarmut ist daher nicht nur eine Floskel, sondern für viele ältere Menschen Realität.
Altersgruppe 18 bis 25: Ein Drittel mehr Insolvenzen als 2011
Auch bei der Altersgruppe der 18- bis 25jährigen stieg die Zahl der Privatinsolvenzen von 2011 auf 2012 an: 2.980 Bundesbürger dieser Altersklasse meldeten im ersten Quartal 2012 Insolvenz an. Das sind sogar ein Drittel mehr als im Vorjahr. Finanzexperten machen vor allem die großen Verlockungen durch Ratenkauf und hohe Investitionen in Handys, Smartphones und andere Elektrogeräte für die hohe Verschuldungsrate verantwortlich. Zudem würden wenige Menschen dieser Altersgruppe Rücklagen für den Notfall bilden. Junge verschuldete Verbraucher reichen darüber hinaus bereits bei geringeren Summen Insolvenz ein als ältere: Im Gesamtdurchschnitt liegt die Schuldensumme bei Insolvenz bei rund 32.000 Euro – für die Altersgruppe der 18- bis 25jährigen sind dagegen bereits durchschnittlich 10.000 Euro eine Summe, die sie nicht mehr allein bewältigen können, eben, da die nötigen Rücklagen fehlen.
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