Wie ein Studie Anfang Juni gezeigt hat, melden zwar insgesamt weniger Haushalte Insolvenz an als noch im Jahr 2011 – doch junge Verbraucher unter 25 und Senioren geraten dennoch schnell in die Schuldenfalle. Besonders die ältere Generation trifft die Überschuldung oft hart; Scham und Unwissenheit hindert Senioren meist daran, eine Schuldnerberatung aufzusuchen und sich Hilfe zu holen. Eine bundesweite Aktionswoche will nun auf das Problem der Altersarmut aufmerksam machen.
Senioren holen sich meist aus Scham keine Hilfe
Für viele Menschen der älteren Generation sind Themen wie Armut und Schulden immer noch ein Tabu. „Über Geld spricht man nicht“, haben die meisten von ihnen gelernt – noch viel weniger spricht man also darüber, wenn man kein Geld hat. Geringe gesetzliche Renten und das Versäumnis, eine private Absicherung abzuschließen, führen bei vielen Senioren allerdings zu einer prekären Einkommenssituation. Besonders Frauen sind häufig von Altersarmut betroffen; meist haben sie selbst nicht gearbeitet oder eine Halbzeitstelle gehabt; verstirbt der Ehepartner, müssen sie mit einer sehr geringen Rente haushalten. Gesundheitliche Probleme führen häufig ebenfalls zu einem Minus in der Kasse, wenn Rentner etwa für häusliche Pflege aufkommen müssen. Die Zahlungen der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen oft nicht aus, um die tatsächlichen Kosten zu decken. Mit üblen Tricks versuchen zudem Betrüger, Unwissenheit und Gutgläubigkeit auszunutzen. Unbewusst abgeschlossene Abo-Fallen oder Verträge für überteuerte Telefontarife sind nur wenige Beispiele, die Senioren in die Schuldenfalle führen.
Die Schuldnerberatungen wollen aufklären
„Alter, Armut, Schulden: Bis gestern ging´s noch“ heißt die bundesweite Aktionswoche, durchgeführt von den staatlichen Schuldnerberatungsstellen. Mit verschiedenen Info-Veranstaltungen wollen die Schuldnerberater Senioren aufklären und ihnen die Angst nehmen, Hilfe zu holen. Aus der Schuldenfalle findet nur die Wenigsten vollkommen allein heraus; wer sich frühzeitig beraten lässt, entdeckt allerdings Lösungen für seine finanziellen Probleme. Die Aktionswoche läuft noch bis zum 22. Juni.