Ohne Handy kommt man heute nicht mehr aus. Die Mobiltelefone können aber zur echten Schuldenfalle werden. Steigt auch Ihnen die monatliche Handyrechnung über den Kopf? Hier erfahren Sie, wie Sie sich gegen Handyschulden schützen und wie Sie bei Verschuldung vorgehen können.
Schuldenfalle Handy
Die Vielzahl der Tarife und der Preiskampf unter den verschiedenen Anbietern hat für recht günstige Handygebühren gesorgt. SMS-, Telefon- und Internetflatrates werben um die Kunden. Teurer werden vor allem die ersten Monate mit einem Handy, wenn zu den monatlichen Grundgebühren noch die einmalige Anschlussgebühr kommt. Zur wahren Schuldenfalle wird die Möglichkeit, mit den Handys im Internet zu surfen, Songs und diverse kostenpflichtige Apps herunterzuladen. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene erliegen der Begeisterung schnell und verlieren die Kontrolle über die Kosten. Durch die langen Vertragslaufzeiten von 24 Monaten kommt man nicht aus dem Mobilfunkvertrag heraus und die Kosten summieren sich.
Handyschulden sind vor allem für Jugendliche eine Gefahr
Handyschulden sind vor allem eine Gefahr für Jugendliche. Von den rund 6,4 Millionen überschuldeten Menschen in Deutschland sind viele Personen jünger als 20 Jahre, hoch ist ebenfalls der Anteil der 20- bis 29jährigen. Im Durchschnitt liegt die Höhe der Schulden laut Informationen der Caritas zwischen 2.500 bis 5.000 Euro pro Erwachsenem. Handyschulden sind schneller gemacht, als die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ahnen.
So beugen Sie Handyschulden vor:
- Entscheiden Sie sich für ein Prepaid-Gerät. Sie können nur das Guthaben der Prepaid-Karte verbrauchen.
- Wählen Sie einen Tarif mit „Kostenbremse“: Die monatlichen Kosten überschreiten dann einen gewissen Betrag nicht.
- Für Jugendliche gibt es spezielle Jugendtarife.
- Prüfen Sie Ihre Telefonrechnungen genau. Achten Sie auf versteckte Gebührenerhöhungen und kontaktieren Sie in so einem Fall Ihren Anbieter.
- Nutzen Sie Internetfunktionen sparsam und laden Sie keine (oder nur wenige) kostenpflichtigen Dateien herunter.
- Schauen Sie genau hin, was Sie herunterladen: Hinter einigen Apps verbirgt sich ein kostenpflichtiges Abo.
- Halten Sie die Kündigungsfrist von drei Monaten vor Vertragsablauf ein. Sonst verlängert sich der Handy-Vertrag automatisch um weitere 24 Monate.
Handyschulden und Folgen
Die Folgen von Handyschulden sollten nicht vernachlässigt werden. Wer Mahnungen ungelesen zur Seite legt, muss nicht nur damit rechnen, dass ihm irgendwann die Handy-Verbindung gekappt wird. Bleiben die Mahnungen unbezahlt, kann das Mobilfunkunternehmen zum einen ein Inkasso-Büro einschalten – hohe Gebühren drohen. Außerdem steht dem Gläubiger der Weg des gerichtlichen Mahnverfahrens offen. Auch dies ist ein teures „Vergnügen“ für den Schuldner, der mit Zwangsvollstreckung rechnen muss. Handyrechnungen sind daher am besten pünktlich zu zahlen; treten Zahlungsschwierigkeiten auf, sollten Sie sich frühzeitig mit Ihrem Mobilfunkunternehmen in Verbindung setzen, eventuell lässt sich eine Stundung oder eine Ratenzahlung vereinbaren.
Wege aus den Handyschulden
Haben Sie dennoch Handyschulden angehäuft, sollten Sie eine Schuldnerberatung konsultieren. Kostenlose Angebote dazu finden Sie in jeder Stadt. Die Schuldnerberatungsstelle hilft Ihnen bei Anschreiben an die Mobilfunkgesellschaft und steht Ihnen mit Ratschlägen zur Seite.
Bildnachweis: Mobile phone in hand © sgback – sxc.hu