Eine Schuldenkarriere beginnt oft schon in jungen Jahren. Handys und Smartphones verleiten zum Beispiel schnell dazu, mehr auszugeben, als das Taschengeld hergibt. Experten gehen davon aus, dass 87 Prozent aller Schulden bei Jugendlichen durch zu hohe Handykosten verursacht werden. Auch online ist die Gefahr für Jugendliche groß, in eine Schuldenfalle zu tappen. Wer einmal falsch klickt, hat unwissentlich ein Abo abgeschlossen oder teure Software auf seinem Rechner installiert. Etwa 12 Prozent der 13- bis 24jährigen haben sich auf diese oder ähnliche Weise bereits verschuldet.
Jugendliche müssen lernen, dass Geld nicht unbegrenzt zur Verfügung steht
Da Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr nur beschränkt geschäftsfähig sind, haften in der Regel die Eltern für ihre Schulden. Umso wichtiger, dass Eltern ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld vorleben. Lernt man frühzeitig, dass Schulden Konsequenzen haben, ist dies der beste Weg der Schuldenprävention.
Die Referentin für Schuldenprävention beim Katholischen Verein für soziale Dienste (SKM), Kerstin Vogler, empfiehlt Eltern daher eine konsequente Handlungsweise, wenn sie merken, dass ihr Sprössling häufiger mal über seine Verhältnisse lebt. Sollten die lieben Kleinen mit dem Taschengeld grundsätzlich nicht auskommen, sei eine Aufstockung genau der falsche Weg. Kinder und Teenager sollten vielmehr lernen, dass Geld einmal ausgegeben ist.
Schulden an die Eltern zurückzahlen
Genauso konsequent gilt es vorzugehen, wenn Jugendliche ihr Handy-Budget überziehen. Zunächst müssten dann zwar die Eltern für diesen Schaden aufkommen; sie sollten aber darauf bestehen, dass die Jugendlichen ihre Schulden an die Eltern zurückzahlen bzw. diese Summe direkt vom Taschengeld abziehen. Durch diese Maßnahmen lernen Kinder schon früh, dass Geld nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht. Einer leichtfertigten Anschaffung von Konsumgütern und einem zu leichtsinniger Umgang mit den Finanzen kann damit vorgebeugt werden.