Wie sich ein gesamter Staat in die Schuldenfalle reiten kann, zeigt als jüngstes Beispiel nicht nur Griechenland – auch die USA stehen kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Die Obergrenze der Staatsverschuldung von 14,29 Billionen US Dollar ist längst erreicht; einigen sich Demokraten und Republikaner nun nicht auf eine Anhebung der Schuldengrenze, kann die Regierung keine neuen Kredite mehr aufnehmen. Staatsdiener müssten entlassen werden, Renten und Sozialhilfe könnten nicht mehr ausgezahlt werden.
Auch ein Staat kann vor der Pleite stehen
Nur och bis zum 2. August haben die USA Zeit, einen Kompromiss zu finden. Seit Tagen sind die Fronten zwischen Demokraten und Republikanern verhärtet; am Wochenende gibt es erstmals vorsichtigen Optimismus aus Regierungskreisen, dass es doch noch rechtzeitig zu einer Einigung kommen könnte. Im Gespräch sei eine Anhebung der Schuldengrenze in zwei Schritten um 2,4 Billionen Dollar. Die Anhebung der Schuldengrenze ist seit ihrer Einführung 1917 eigentlich Gang und Gäbe – dieses Mal haben die Republikaner ihre Zustimmung allerdings an Bedingungen geknüpft: Die Regierung solle bei den Staatsausgaben drastisch einsparen, um das Haushaltsloch zu stopfen.
US-Staatsanleihen sind bei Anlegern nach wie vor beliebt
Geraten die USA wirklich in die Zahlungsunfähigkeit, hätte das auch große Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte. Ratingagenturen würden die Kreditwürdigkeit des Staates herabsetzen – die Folgen für den Finanzmarkt sind unabsehbar. Doch auch die deutsche Wirtschaft – und damit deutsche Steuerzahler – wären davon betroffen. Momentan stehen die USA in der Gunst der Investoren allerdings noch höher als verschuldete europäische Länder wie Italien oder Spanien. US-amerikanische Staatsanleihen, aus denen sich das Land unter anderem finanziert, sind bei Anlegern nach wie vor beliebt. Es ist das Vertrauen in den Dollar und die amerikanische Volkswirtschaft, welche Anleger darin bestärkt, ihr Geld in US-Anleihen zu investieren.