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„Paying Taxes“: Studie zum weltweiten Steueraufkommen

Verbraucher wie Unternehmer haben es ja schon immer beklagt: Die deutsche Steuererklärung ist zu kompliziert. Zu diesem Urteil kommt nun auch eine Untersuchung der Weltbank und der Prüfungsgesellschaft PWC. Die Studie nimmt Steuern in 189 Ländern unter die Lupe.

Digitalisierung verringert Aufwand für die Steuererklärung

Die Digitalisierung der Steuererklärung war für Privatverbraucher wie für Unternehmen zwar zunächst eine Umstellung, langfristig hat sie aber Erleichterung gebracht. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen verbringen weniger Zeit mit ihrer Steuererklärung, der elektronische Zahlungsverkehr trägt weiterhin zur Zeitersparnis bei. So verbringen kleine und mittelständische Unternehmen im weltweiten Durchschnitt nur noch 261 Arbeitsstunden pro Jahr mit ihren Steuern. Das sind 61 Arbeitsstunden weniger als noch vor zehn Jahren. In den EU und den europäischen Freihandelsstaaten hat sich die auf Steuern verwendete Zeit sogar auf 173 Stunden reduziert.

Das sind einige der Ergebnisse aus der Langzeitstudie „Paying Taxes“ (zum Download). Die Unternehmen sparen Zeit und damit auch Geld. Auf diese Weise hat sich die steuerliche Belastung für viele Unternehmen im Laufe der vergangenen Jahre reduziert: nicht unbedingt nur durch gesunkene Steuersätze und Steuervereinfachungen, sondern durch effektivere Methoden der Steuererhebung.

Deutsches Steuersystem zeigt sich eher ineffektiv

Das sind die guten Nachrichten. Die weniger guten: All das gilt so nicht für Deutschland. Zum einen ist die Steuerlast in Deutschland im europäischen Vergleich recht hoch, zum anderen bezeichnet die Studie das deutsche Steuersystem als ineffizient. Deutsche Mittelständler wenden 48,8 Prozent ihres Gewinns für Steuern auf. In der Schweiz sind es 28,8 Prozent des Gewinns, in Großbritannien 32 Prozent, in den Niederlanden 41 Prozent. Höher fällt die Steuerbelastung in Österreich mit 51,7 Prozent, in Frankreich mit 62,7 Prozent und in Italien mit 64,8 Prozent aus.

Vor allem fiel den Prüfern der hohe zeitliche Aufwand für deutsche Betriebe auf. Rund 218 Arbeitsstunden verbringt das durchschnittliche deutsche mittelständische Unternehmen pro Jahr damit, sich um seine Steuern zu kümmern und den Anforderungen des Fiskus zu genügen. Wesentlich weniger Zeit brauchen Unternehmer aus anderen Ländern: Schweizer sitzen nur rund 63 Stunden pro Jahr an ihren Steuererklärungen, Norweger 83 Stunden.

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