Der Arbeitsmarkt ist zurzeit hart umkämpft. Wer keine feste Anstellung, aber die ein oder andere gute Idee hat, überlegt daher oft, ob sich nicht eine Selbstständigkeit lohnen könnte. Ein sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan gibt relativ zuverlässig Auskunft darüber, ab wann sich das eigene Geschäft rentiert und wie viel Geld zum Start benötigt wird. Bleibt häufig noch die Frage der Finanzierung. Gerade in diesen Zeiten der Finanzkrise scheuen sich Banken, das riskante Geschäft mit Gründern einzugehen. Häufig blitzen die hochmotivierten Neu-Selbstständigen bei den Finanzinstituten ab. Die Lösung für viele sind Mikrokredite.
Wenige Tausend Euro reichen, um Geschäftsträume zu verwirklichen
Oft muss es kein großer Kredit sein, um sein eigenes Geschäft zum Laufen zu bringen – vielen Gründern reichen schon wenige Tausend Euro für eine Anschubfinanzierung aus. Für Banken sind die Geschäfte mit einer Kreditsumme von unter 25.000 Euro allerdings wenig rentabel. Möchte die Bank junge Selbstständige nicht unterstützen, erhalten diese auch keine Gründerförderung von der KfW. Als Retter erscheinen private Kreditinstitute und Finanzberater. Diese vergeben gerne Mikrokredite, kleinere Darlehen, die schnell und meist ziemlich unbürokratisch zu erhalten sind.
Die Idee zu den Mikrokrediten stammt ursprünglich aus Bangladesch. Der armen Landbevölkerung, vor allem Frauen, werden hier einige wenige Hundert Dollar als erste Finanzierung für den Aufbau eines kleinen Unternehmens gewährt. Das Modell zeigte schnell Erfolge, die meisten Kreditnehmer unterhalten rentable Kleinunternehmen. So wurden Mikrokredite zum Vorbild auch für westliche Staaten. In Deutschland werden die Kleinstkredite unter anderem von der GLS Bank vergeben. Geschäftsidee und Businessplan werden natürlich auf ihre Rentabilität geprüft, ebenso muss der Kreditnehmer über die notwendige Bonität verfügen.
Umfassende Betreuung soll Ausfall der Kredite verhindern
Kleinkredite sind für viele Jungunternehmer der Silberstreifen am Horizont. Kritiker befürchten allerdings, dass damit viele Unternehmen gefördert werden, die sich dann doch nicht als überlebensfähig erweisen. Die Tatsache, dass viele Kleinunternehmer auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen sind, scheint den Kritikern Recht zu geben. Geht die Finanzierung schief und das Unternehmen pleite, sind häufig die Insolvenz und ein negativer Schufaeintrag für den Mikrokreditnehmer die Folge. Um den Ausfall der Kredite zu verhindern, verlangen viele Mikrokredit-Institute eine Bürgschaft und bieten zudem eine umfassende Betreuung der Jungunternehmer an.