Die deutsche Wirtschaft konnte 2014 mit einem soliden Wachstum aufwarten, derdeutsche Staat erzielte sogar einen Überschuss in Milliardenhöhe – doch der Schuldenstand ist dennoch gestiegen. Laut Angaben der Bundesbank wuchs die Staatsverschuldung auf 2,168 Billionen Euro an. Das sind 2 Milliarden mehr als im Vorjahr.
Überschüsse flossen in die Euro-Rettung
Der deutsche Staat hatte nach Ablauf des Jahres 2014 eigentlich gute Nachrichten zu vermelden: Einen Überschuss in Höhe von 18 Milliarden Euro hat er erwirtschaftet. Auch der deutschen Wirtschaft geht es gut, sie wartet mit soliden Wachstumsquoten auf. Allerdings konnten die Überschüsse in der Staatskasse nicht zur Schuldendeckung verwendet werden. Vor allem die Euro-Rettung hat Deutschland Geld gekostet. Laut Bundesbank flossen viele Milliarden vor allem in das Euro-Rettungspaket ESM. Daher mussten neue Schulden aufgenommen werden, die Staatsverschuldung liegt laut Deutscher Bundesbank nun bei 2,168 Billionen Euro.
Seit 2010 ist die Staatsverschuldung in Deutschland um 91 Milliarden Euro angewachsen, umgerechnet um 3,1 Prozent des aktuellen Bruttoinlandproduktes. Die Neuverschuldung steht dabei im direkten Zusammenhang mit der Schuldenkrise in Europa.
Schuldenquote sinkt um 2,4 Prozentpunkte
Gesunken ist allerdings die Schuldenquote, also der Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt. Die gute Wirtschaftslage hat die Schuldenquote um 2,4 Prozentpunkte auf 74,7 Prozent gedrückt. Laut Maastricht-Vertrag ist für EU-Mitglieder zwar nur eine Schuldenquote von 60 Prozent erlaubt; Deutschland liegt seit Jahren darüber, Konsequenzen muss die Bundesregierung aber nicht befürchten.