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Deutsche Industrie meldet Beschäftigungsrekord

So viele Menschen wie noch nie sind in der deutschen Industrie beschäftigt. Ende August arbeiteten knapp 5,4 Millionen Personen in Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes. Das meldet das Statistische Bundesamt. Vor allem der Export boomt und beschert der Industrie den Beschäftigungsrekord.

Höchststand seit Beginn der statistischen Auswertung

Knapp 5,4 Millionen Beschäftigte – das sind etwa 52.000 oder ein Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Damit hat die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Industrie ihren Höchststand seit der Einführung der Statistik im Jahr 2005 erreicht. Seit dem Einbruch der Beschäftigungszahlen im Jahr 2010, eine Folge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise, sind eine halbe Million neue Jobs entstanden. Die Industrie ist damit neben dem Dienstleistungssektor zum wichtigen Beschäftigungsmotor geworden.

Verantwortlich für den Beschäftigungsrekord ist vor allem der boomende Export. In den ersten acht Monaten 2015 spielten die Ausfuhren 790 Milliarden Euro ein, ein Plus von 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach deutschen Produkten ist vor allem in den USA, Großbritannien und einigen Euro-Ländern wie Spanien groß.

Boomender Export führt zu Rekordbeschäftigung

Die Statistik berücksichtigt nur Betriebe mit mindestens 50 Beschäftigten. Doch auch kleinere Betriebe haben mehr Personal aufbauen können, heißt es aus dem Statistischen Bundesamt. Das stärkste Plus verzeichneten Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen. Hier arbeiten 2015 drei Prozent mehr Menschen als im Vorjahr. Die Fahrzeugindustrie meldet einen Beschäftigungszuwachs von 2,1 Prozent, die Metallindustrie von 1,9 Prozent, 1,8 Prozent mehr Menschen arbeiten in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,1 Prozent auf 630 Millionen Stunden an. Die Zahl der Arbeitstage blieb dabei gleich. Der Verdienst der Beschäftigten beläuft sich insgesamt gesehen auf rund 20,6 Milliarden Euro, ein Plus von 3,8 Prozent.

Fachkräftemangel: Industrie auf Zuwanderer angewiesen

Vor allem in technischen Berufen fehlen in Deutschland derzeit qualifizierte Arbeitskräfte: 164.000 Stellen für Fachkräfte seien derzeit zu besetzen, meldet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Ohne Zuwanderung seien diese Stellen derzeit nicht zu besetzen. Vor allem in Ausbildungsberufen sind die Engpässe in den vergangenen Jahren größer geworden, das zeigt eine Studie des Arbeitgeberverbandes BDA, der Industrie (BDI) und der Metallbranche. Die offenen Stellen mit weiter qualifizierten Flüchtlingen zu besetzen, könnte zu einer Entspannung führen. Dafür ist allerdings Lehrpersonal nötig, das die Deutschkenntnisse der Flüchtlinge aufbaut. Auch kürzere Lehren regt das IW an, um Einwanderer schneller ins Arbeitsverhältnis zu bringen.

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