Der ING DiBa National Survey hat die Schuldnerquote in 13 europäischen Ländern erhoben. Im europäischen Vergleich steht unser Nachbarland Österreich überdurchschnittlich gut da – zumindest auf den ersten Blick. Die Anzahl der Privatschuldner ist hier vergleichsweise gering. Wenn die Österreicher allerdings verschuldet sind, dann mit hohen Summen.
Niederländern leben überdurchschnittlich schuldenfrei
Vollkommen frei von privaten Schulden sind in allen europäischen Ländern rund 49 Prozent der Befragten. Den geringsten Anteil an Schuldnern unter den Privatverbrauchern können die Niederländer aufweisen: 68 Prozent der Befragten leben hier schuldenfrei – ausdrücklich ausgenommen von der Umfrage waren allerdings Hypothekendarlehen. Auch die Österreicher stehen vergleichsweise schuldenfrei da: 57 Prozent der Studienteilnehmer haben keine privaten Schulden. Doch wenn die Österreicher sich verschulden, dann mit vergleichsweise hohen Summen. Während die durchschnittliche Schuldenhöhe pro Haushalt in den untersuchten europäischen Ländern bei 8.000 Euro liegt, sind die österreichischen Haushalte im Schnitt mit 15.600 Euro verschuldet. Hierzulande stehen verschuldete Haushalte der ING DiBa Umfrage zufolge mit durchschnittlich 10.300 Euro in den Miesen. In den Niederlanden haben verschuldete Haushalte durchschnittlich 8.000 Euro Rückstände.
Kredite und überzogene Konten führen zu hohen privaten Schulden
Ganze 14 Prozent der befragten Österreicher gaben in der ING DiBA Umfrage an, ihren genauen Schuldenstand gar nicht zu kennen. Aus den Daten, die die Direktbank ermitteln konnte, ergibt sich folgendes Bild: Männer sind meistens höher verschuldet als Frauen, mit durchschnittlich 4.000 Euro mehr Ausständen; die Höhe der privaten Schulden ist in der Altersgruppe der 25- bis 34jährigen am größten; auch die Generation 55plus hat einen höheren Schuldenberg abzutragen als der Rest der Bevölkerung.
Vor allem Konsumkredite und überzogene Konten sind der Grund für private Schulden. 20 Prozent der Befragten gaben an, einen Konsumkredit aufgenommen zu haben. 16 Prozent gaben zu, ihr Konto regelmäßig zu überziehen. Wie hoch die Überziehungszinsen ausfallen, wissen dabei 22 Prozent der Befragten gar nicht.