Es reiht sich Euro-Gipfel an Euro-Gipfel, doch die Stabilität der Währung scheint noch immer nicht gerettet. Griechenland, Italien, Spanien – alle Staaten kämpfen mit einer hohen Staatsverschuldung und versuchen zum Teil, sich mit Schuldenbremsen zu retten. Wie sinnvoll ist es in diesen Krisenzeiten für Privatverbraucher, einen Kredit aufzunehmen? Sollte man jetzt an die Finanzierung seiner Träume – sei es das Eigenheim, sei es ein neues Auto – denken oder sollte man das Ende der Krise abwarten?
Euro-Krise: Schlechte Zeiten für Sparer
Auf den ersten Blick scheinen die Konditionen für Kredite so günstig wie schon lange nicht mehr. Gerade Hypotheken sind zu günstigen Zinssätzen zu haben. Baudarlehen mit mindestens zehnjähriger Laufzeit sind momentan für drei bis dreieinhalb Prozent Zinsen zu haben. Auch Konsumkredite locken Verbraucher mit einer sehr günstigen Finanzierung. Die Zinsen für Sparguthaben stagnieren dagegen, sodass sich ein privates Sparbuch kaum noch lohnt, Inflation sei Dank. Für Sparer sind tatsächlich schlechte Zeiten angebrochen: Die Preise steigen, zwar schleichend, aber stetig. Gleichzeitig bleiben die Zinssätze auf Sparvermögen gleich – das bedeutet, dass Verbraucher im Endeffekt weniger Geld in der Tasche haben. Die Real-Zinsen rutschen in den negativen Bereich.
Kreditaufnahme gut überlegen
Beschert die Euro-Krise dann wenigstens goldene Zeiten für Kreditnehmer? Ganz so einfach ist es dann doch nicht: Bei jeder Kreditaufnahme sollten Verbraucher sich gut überlegen, ob sie die Finanzierung über die gesamte Laufzeit decken können. Unüberlegt aufgenommene Kredite, deren Raten bei einer Verschlechterung des Einkommens nicht mehr gezahlt werden können, sind einer der schnellsten Wege in die Schuldenfalle. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten sind nun auch Jobs keineswegs so sicher, wie es Arbeitnehmer sich wünschen würden. Bricht das Einkommen weg, ist der vermeintlich so günstige Kredit nicht mehr zu finanzieren. Geld anlegen erscheint da immer noch als die sicherere Alternative, insbesondere, wenn das Geld nicht ausschließlich in Wertpapiere investiert, sondern auf verschiedene Anlageformen verteilt wird – das klassische Sparbuch, Geldanlagen in Edelmetallen und Staatsanleihen ergeben eine Mischung, die zurzeit zwar nicht sonderlich lukrativ, aber dennoch ein gutes Ruhekissen ist.